Khaled (Sherwan Haji), ein junger Syrer, gelangt als blinder Passagier nach Helsinki. Dort will er Asyl beantragen, ohne große Erwartungen an seine Zukunft. Wikström (Sakari Kuosmanen) ist ein fliegender Händler für Männerhemden und Krawatten. In der Mitte des Lebens angekommen, verlässt er seine Frau, gibt seinen Job auf und profiliert sich kurzfristig als Poker-Spieler. Von dem wenigen Geld, das er dabei gewinnt, kauft er ein heruntergewirtschaftetes Restaurant in einer abgelegenen Gasse von Helsinki.
Als die finnischen Behörden entscheiden, Khaled in die Ruinen von Aleppo zurückzuschicken, beschließt er, illegal im Land zu bleiben. Wikström findet ihn schlafend im Innenhof vor seinem Restaurant. Vielleicht sieht er etwas von sich selbst in diesem ramponierten, angeschlagenen Mann. Jedenfalls stellt er Khaled als Putzkraft und Tellerwäscher an.
Für einen Moment zeigt uns das Leben seine sonnigere Seite, aber schon bald greift das Schicksal ein. Der Ausgang des Films bleibt offen, er führt entweder in ein respektables Leben oder auf den Friedhof. Für in die Enge getriebene Menschen bietet beides Vorzüge.
Mit diesem Film möchte ich gern, soweit das möglich ist, die europäische Blickweise aufbrechen, in Flüchtlingen entweder ausschließlich bedauernswerte Opfer oder nur anmaßende Wirtschaftsimmigranten zu sehen, die in unsere Gesellschaften eindringen, bloß um uns die Jobs zu klauen, unsere Frauen, unsere Häuser und unsere Autos.
Das sind Klischees und Vorurteile. In der europäischen Geschichte sind ihre Entstehung und Akzeptanz mit einem unheilvollen Nachhall verbunden. Ich gebe offen zu, dass DIE ANDERE SEITE DER HOFFNUNG bis zu einem gewissen Grad das ist, was man unter einem tendenziösen Film versteht. Es ist ein Film, der ohne Skrupel die Ansichten und Meinungen seiner Zuschauer verändern will, indem er, um dieses Ziel zu erreichen, ihre Gefühle manipuliert.
Ein solcher Versuch muss natürlich scheitern. Was aber, so hoffe ich, davon übrig bleiben wird, ist eine integre und etwas melancholische Geschichte, die der Humor vorwärts trägt. Ein ansonsten fast realistischer Film über gewisse menschliche Schicksale in der Welt, in der wir heute leben.
Aki Kaurismäki
Sherwan Haji (Jahrgang 1985) spielt Khaled, einen jungen Flüchtling aus Syrien. 2008 macht Haji seinen Abschluss am „Higher Institute of Dramatic Arts” in Damaskus und spielt anschließend in diversen TV-Serien mit. 2010 kommt Haji von Syrien nach Finnland. Er setzt sein Studium an der Cambridge School of Art – Anglia Ruskin University fort, das er 2016 mit einem „Master of Arts” abschließt. Seit 2012 ist Haji neben der Schauspielerei auch als Drehbuchautor und Regisseur von Kurzfilmen und Video-Installationen für seine Produktionsfirma Lion’s Line tätig. Die Rolle des Khaled ist seine erste Hauptrolle in einem Spielfilm. Der Filmsoundtrack enthält ein Stück, in dem Haji auf der „Saz” spielt, einem vom Balkan bis nach Afghanistan weit verbreiteten, traditionellen Zupfinstrument.
Die andere Hauptrolle, die Figur des Handelsvertreters Wikström, wird von Sakari Kuosmanen verkörpert. Kousmanen, geboren 1956, gehört zum festen Stamm der Lieblingsschaupieler von Aki Kaurismäki. Er blickt auf eine lange Karriere als Schauspieler und Musiker zurück. Seine vermutlich am besten in Erinnerung gebliebenen Rollen in Aki Kaurismäki-Filmen sind die der Titelfigur Juha, die des ruppigen Hafenwächters in Der Mann ohne Vergangenheit und die Rolle des Türstehers in Wolken ziehen vorüber. Weitere Aki Kaurismäki-Filme, in denen er zu sehen ist, sind: Calamari Union, Schatten im Paradies, Leningrad Cowboys Go America und Total Balalaika Show.
Die Rolle des Mazdak wird von Simon Hussein Al-Bazoon verkörpert, der ursprünglich aus dem Irak stammt. Schon als Jugendlicher trat er in diversen finnischen Amateur-Theatern sowie in Kurzfilmen und Werbespots auf. Zudem unterrichtet er Tanz und entwickelt Tanz-Choreographien. Simon Hussein Al-Bazoon ist in DIE ANDERE SEITE DER HOFFNUNG erstmals in einem Spielfilm zu sehen.
In den Rollen der Angestellten im „Zum Goldenen Krug”-Restaurant sind Janne Hyytiäinen als der Koch Nyrhinen und Ilkka Koivula als Empfangsportier Calamnius – beide bekannt aus frühreren Kaurismäki-Filmen – sowie Nuppu Koivu in der Rolle der Bedienung Mirja zu sehen. Koivu hat zuvor in einigen Kurzfilmen, darunter Jeanne d’Arc (2009, Regie: Lauri Timonen, Produktion: Sputnik Oy), mitgewirkt. Mirja ist ihre erste Rolle in einem Spielfilm.
In anderen Rollen sind zu sehen: Kaija Pakarinen, Niroz Haji, Kati Outinen, Maria Järvenhelmi, Milka Ahlroth, Sulevi Peltola, Matti Onnismaa, Hannu-Pekka Björkman, Puntti Valtonen, Taneli Mäkelä, Ville Virtanen, Elina Knihtilä, Elias Westerberg und Tommi Korpela.
Die Musikstücke im Film werden von Tuomari Nurmio (zu sehen und zu hören sowohl solo als auch im line-up von „Dumari ja Spuget”), Ismo Haavisto, der Band „Marko Haavisto ja Poutahaukat” sowie Harri Marstio und Antero Jakoila gespielt.
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